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Luxusbischof, Religionen zur Reproduktionsmedizin, Witzigster Glaube…der Webspiegel vom 14.10.2013

Limburger Bischofssitz, Karikatur, FAZ

Limburger Bischofssitz, Karikatur, FAZ

Ein deutscher Bischof bestimmt die Schlagzeilen

Der Limburger Bischof, der seinen Amtssitz für über 30 Millionen Euro hat renovieren und erweitern lassen und offenbar teure First-Class Flüge vertuschen wollte, schafft es weiterhin, die Schlagzeilen in Deutschland zu bestimmen. Weltweit regen sich Katholiken über Hans-Peter Tebartz van Elst und sein verschwenderisches Bauprojekt auf. Er ist deshalb am Wochenende nach Rom gereist, um mit dem Papst zu sprechen – übrigens per „Billigflug“. Der „Heilige Vater“ ist bekanntlich bemüht, als enthaltsamer und sparsamer „Papst der Armen“ in Erscheinung zu treten.

Bischof Tebartz van Elst hält es dagegen offenbar eher mit einer barocken Vorstellung von kirchlicher Repräsentation, und greift dafür tiefer in die mit Steuergeldern befüllte Kirchenschatulle, als den meisten Katholiken lieb ist. Verschwenderische Inszenierungen katholischen Reichtums sind dabei keineswegs neu, sondern seit Jahrhunderten in ganz Europa zu bewundern. Und dass die katholische Kirche im Bezug auf Transparenz bei ihren Finanzen vorbildlich agieren würde, hat auch bisher niemand ernsthaft behaupten können. Es sei daran erinnert, dass die Vatikanbank erst im vergangenen Monat des ersten Geschäftsbericht seit 125 veröffentlicht hat. Wie lange der Limburger Bischof sich selbst noch in Amt, Würden und Schlagzeilen hält, wird sich zeigen. Längst ist der Skandal um sein Finanzgebahren zu einem Skandal um ihn als Person geworden. Eine Debatte um das Finanzgebahren von Bistümern allgemein wird vermutlich deutlich leiser und interner folgen. Im Internet dominiert inzwischen der Spott über den Luxus-Bischof, was der Stern bemerkt und zusammengestellt hat.

Wettbewerb um die lustigste DIY-Religion

Schon zum zweiten Mal ruft die Huffington Post zum Einreichen der lustigsten frei erfundenen Religionsgemeinschaften auf.

Zwar verortet die Huffington Post ihren Wettbewerb im Ressort Comedy, doch ein zumindest sarkastischer Hintergedanke kann den Machern des liberalen Onlineportals wohl unterstellt werden. Neben einem möglichst originellem Namen erfordert die Teilnahme die Angabe einer kurzen Schilderung des Glaubensbekenntnisses, der zugehörigen Rituale sowie der obligatorischen religiösen Feiertage.

Polnischer Erzbischof verbreitet Haarsträubendes

Aus der Erfahrungsarmut seines zölibatären Lebens schöpfend, hat der polnische Erzbischof Jozef Michalik die These vertreten, Missbrauchsfälle könnten „bei gesunder Beziehung zwischen den Eltern vermieden werden.“ Kurz nach dem Publikwerden der kruden These, Scheidungen würden die Gefahr sexuellen Missbrauchs erhöhen, entschuldigte sich der Kirchenmann. Auch in Polen gibt es eine öffentliche Debatte um Missbrauch durch katholische Priester.

Religiöse Ansichten ausgerechnet beim Ärztekongress?

Wenn es um Reproduktionsmedizin oder Abtreibungen geht, dann sind aus religiöser Richtung meist eher ablehnende und konservative Argumentationen, gepaart mit pauschaler Ablehnung, zu vernehmen. Geschlecht, Sexualität, weibliche Selbstbestimmung – alles eher schwierige Themen, nicht nur innerhalb der katholischen Kirche. Umso verwunderlicher ist es, dass bei einem internationalen Gynäkologie-Kongress, der Ende November die Fachwelt in der Wiener Aula der Wissenschaften versammeln wird, ausgerechnet auch Vertreter der Weltreligionen das Thema diskutieren werden. Dem Nachrichtenmagazin Profil, war das einen ausführlichen Artikel wert.