Die deutschen Bischöfe haben einen neuen Chef.
Die Bischöfe der katholischen Kirche in Deutschland haben sich aus ihren Reihen einen neuen Vorsitzenden gewählt. Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Der gilt als Vertreter der christlichen Soziallehre und hat sogar schon einmal ein volkswirtschaftliches Buch unter dem Titel „Das Kapital“ veröffentlicht – wirklich. Gleich nach dem Antritt seines neuen Amtes nutzte er ein Fernseh-Interview um festzstellen, dass Geschiedene Katholikinnen und Katholiken „keine Christen zweiter Klasse“ sind und man Menschen, bei denen es im Leben „anders gelaufen ist, als man sich das vorgestellt hat“ auch als Kirche eine zweite Chance einräumen müsse. Was das konkret bedeuten könnte, das ließ der Chef der deutschen Bischöfe im Dunkeln. Mal sehen.
Der Salzburger Weihbischof schreibt Klartext und schockiert.
Das Bistum Salzburg leistet sich mit Andreas Laun einen katholischen Fundi erster Güte. Er bezeichnet in aller Öffentlichkeit AIDS und Hepatitis als Schwulenkrankheiten, sah im Unglück bei der Loveparade 2010 ein Zeichen des „richtenden und strafenden Gott“, und befürchtet, der Wiener Stephansdom könne mittelfristig zur Moschee werden. Für die konservative, katholische Nachrichtenseite kath.net hat er sich nun entschieden gegen alles gewendet, was mit sexueller Selbstbestimmung und dem Gender-Begriff zu tun hat. In seinen kruden Thesen wird Gender zum „kranken Vernunft-Produkt“: „Die Kernthese dieses kranken Vernunft-Produktes ist das Endergebnis eines radikalen Feminismus, den sich inzwischen die Homolobby angeeignet hat.“ Wie es derzeit viele tun, befürchtet er, der Staat könne dieser angeblichen „Gender-Ideologie“ anheim fallen: „Heute, es ist schwer zu glauben, wird sie von Regierungen und Promis vertreten und mit viel Geld verbreitet, sogar in den Lehrplänen der Kindergärten und Schulen. Es ist ein Teil der Frühsexualisierung der Kinder, und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Empörung über den Kindermissbrauch sogar in kirchlichen Kreisen noch nicht abgeklungen ist.“ Über seine Angst vor allem, was nicht der katholischen reinen Lehre entspricht, hat er sich wohl auch mit dem Papst unterhalten, der ihm bestätigt habe, „Die Genderideologie ist dämonisch!“. Was stellenweise nach satirischer Überspitzung klingt, entstammt tatsächlich der Feder eines österreichischen Weihbischofs.
Ein Pfarrer nimmt sich eine Auszeit.
Die Pfarre St.Georgen im oberösterreichischen Attergau vermisst ihren Pfarrer. Der stand vor einem ausgesprochen katholischen Problem, denn er hatte eine Freundin und offenkundig keine Lust auf die Einhaltung des Zölibats. Dass er eine Freundin hat, das hat der Pfarrer seiner Gemeinde gestanden. Wer damit ein Problem habe, solle das mit ihm besprechen. Anfang März ist der Pfarrer untergetaucht, um sich eine Auszeit zu nehmen. Das teilte er in Briefen mit. Der Großteil der Gemeindemitgliede steht derweil hinter dem untergetauchten Pfarrer, während sein Orden, – der Pfarrer ist Franziskaner – schon vor drei Jahren eine Beurlaubung des Pfarrers gefordert hatte.