Konfessionelle Kopfbedeckungen variieren je nach Glaube: Bischöfe tragen Mitra, Juden tragen Kippa, Muslime die Takke-Gebetsmütze, Sikhs winden den Dastar-Turban – Gleiches Recht für alle, so finden die Initiatoren des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien, auch für die vielen kleinen, privaten und bisher nicht anerkannten Glaubensgemeinschaften. Sie schreiben daher den Wettbewerb „Pimp your head“ aus, an der jeder teilnehmen kann: Sende dein Portraitfoto mit der kreativsten konfessionellen Kopfbedeckung ein und gewinn eine Reise nach Kuba! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Unbedingt beizufügen ist eine Kurzbeschreibung der zentralen religiösen Inhalte des jeweiligen Glaubens.
Religiöse Privilegien spiegeln sich auch im Recht auf Kopfbedeckung wieder – diese Erfahrung hat kürzlich Niko Alm (Unternehmer und Mitinitiator des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien) gemacht, der sich für sein Passfoto mit Nudelsieb am Kopf ablichten ließ.
Die Behörde genehmigte nun das Foto nach drei Jahren und vorheriger amtsärztlicher Vorladung zur Untersuchung von Alms Geisteszustand. Niko Alm hatte das flotte Bild persönlich am Amt überbrachte – mit Nudelsieb am Kopf. Er ist nämlich deklarierter „Pastafari“. Der Pastafarianismus wurde 2005 vom US- Physiker Bobby Henderson gegründet, Gottheit ist das Fliegende Spaghettimonster. Nach eigenen Angaben glauben mittlerweile über zehn Millionen Menschen weltweit an das Fliegende Spaghettimonster.
Niko Alms Sondergenehmigung hat dieser Tage großes mediales Aufsehen erregt. Allerdings kann jeder das Privileg einer konfessionellen Kopfbedeckung am Passfoto in Anspruch nehmen. Niko Alm und die Initiatoren des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien möchten mit diesem Preisausschreiben aufzeigen, dass religiöse Privilegien vielfach aus dem Mittelalter kommen, oft skurril sind und im 21. Jahrhundert endlich beendet werden müssen.
Auch der Standard berichtete darüber.
1. Preis: Flugreise nach Kuba (im Wert von max. Eur 1.200)
2. Preis: Ausflug nach Maria Taferl (mit Postbus, 2 Personen, Mittagessen beim Kirchenwirt (Backhendl oder Schnitzel, Nachspeise Kardinalschnitte. Im Wert von Eur. 120)
3. Preis: „Violettbuch Kirche – Wie der Staat die Kirchen finanziert“ von Carsten Frerk
Einsenden an: havanna@kirchen-privilegien.at
Einsendeschluss: 31. August 2011
Die Jury wird gestellt von den Initiatoren des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien – MitorganisatorInnen des Volksbegehrens sind zur Teilnahme nicht zugelassen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die besten Portraits werden auf www.kirchen-privilegien.at veröffentlicht.