(Wien, 26.4.14, PUR ) „Der ORF ist völlig außer Rand und Band“, kritisiert DDr. Christian Fiala von der Initiative gegen Kirchenprivilegien die ausufernde ORF-Berichterstattung zur Heiligsprechung zweier Päpste. Als Emailkontakt werde auf ORF online „gottesdienst@orf.at“ angegeben.http://religion.orf.at/tv/stories/2640869, sogar ein theologisches Diskussionsforum zum Thema wurde eingerichtet („Wozu braucht die Kirche Heilige?“). „Es ist eine eklatante Missachtung der Trennung von Kirche und Staat, wenn der ORF die Missionsarbeit einzelner Religionsgemeinschaften unentgeltlich übernimmt.“
2 Millionen Konfessionsfreie werden vom ORF ignoriert
Diese Art der Berichterstattung sei ein Thema für Radio Maria, Radio Vatikan oder ähnliche Privatsender, „nicht jedoch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ – „Es gibt in Österreich rund zwei Millionen Konfessionsfreie und auch einen großen Anteil unfreiwilliger Taufscheinchristen, Tendenz steigend. http://derstandard.at/1397521107644/Jeder-zweite-Oesterreicher-glaubt-nicht-an-Gott . Diese Tatsache muss sich auch in der ORF-Berichterstattung niederschlagen“, fordert Fiala. „Wenn der ORF die internen Events sämtlicher Religionsgruppen berücksichtigt, tummeln sich nur noch tiefgläubige Katholiken, Hindus und Muslime am Bildschirm und die Berichterstattung wäre nur mehr ein tägliches Beten und religiöses Eifern.“ Es sei untragbar, dass die journalistisch Verantwortlichen den Gläubigen selbst die Berichterstattung auf Staatskosten überlassen. Diese absonderliche Hofberichterstattung wie in Zeiten der Monarchie dürfe dem Steuer- und Gebührenzahler nicht länger zugemutet werden. „Solche Werbesendungen sollen in Zukunft von den Glaubensgemeinschaften selbst -als Belangsendungen deklariert- finanziert werden.“
ORF: Wissenschaftssabteilung mit Relgionsabteilung verschmolzen
Die Wissenschaft musste sich in Österreich historisch mühsam aus den Fängen der Religion befreien. Die meisten wissenschaftlichen und demokratiepolitischen Fortschritte mussten hart gegen den Widerstand der Religionen erkämpft werden. Umso absurder ist es, dass die Wissenschaftsabteilung und die Religionsabteilung von derselben Person im ORF geleitet werden, noch dazu von einem Theologen (Gerhard Klein) http://kundendienst.orf.at
Dies mag in einem Gottesstaat – wie dem Iran – üblich sein, einer modernen Demokratie ist es jedenfalls unwürdig so Fiala. Anders die Situation im restlichen West-Europa: Nur mehr 36% der Gesamt-Bevölkerung sehen Religion als etwas Positives. Nur mehr 20% z.B. in Frankreich, wie eine aktuelle Umfrage ergeben hat. Und sogar im erzkatholischen Irland sind dies nicht einmal mehr die Hälfte der Befragten (46%).http://www.redcresearch.ie [download pdf]