Das Fasten hat ein Ende, der Osterschinken wartet. Doch die österliche Freudenzeit ist nicht für alle ein Grund zur Freude: Die Debatte um die Verflechtung von Kirche und Staat wurde zuletzt mit den Parlamentsanfragen der Grünen neu angeheizt. Die Finanzen der katholischen Kirche sind undurchsichtig und ihre gesamten Einnahmen kaum abzuschätzen. Ein Überblick zu offiziellen Einkünften und staatlichen Förderungen.
Jede der neun österreichischen Diözesen darf nur so viel Geld ausgeben, wie sie auch einnimmt. Doch während die Ausgaben meist detailliert aufgelistet sind, bleiben die Geldquellen grob zusammengefasst und mehrdeutig. Manche Diözesen, wie etwa Eisenstadt listen die „staatliche Wiedergutmachung“ als eigenen Punkt auf, fassen allerdings „Subventionen und Spenden“ zusammen – unklar bleibt dabei die tatsächliche Höhe öffentlicher Gelder. Bis auf die Diözesen Innsbruck (2008) und Feldkirch (2012) sind alle Angaben aus 2010.
Die Kirchenbeiträge machen den Löwenanteil der ständigen Einnahmen der katholischen Kirche in Österreich aus. Seit dem Vermögensvertrag mit dem Vatikan 1960 bekommen die österreichischen Kirchen außerdem jährlich Entschädigungszahlungen für die Auflösung des „Religionsfonds“ durch die Nazis. Die EU- Agrarsubventionen an kirchliche Einrichtungen beliefen sich 2009 auf mindestens 5 Mio. Euro – zu den größten Empfängern gehörten der Stift Klosterneuburg (680.240 Euro) und das Erzbistum Wien (666.776 Euro). Für den Denkmalschutz kirchlicher Gebäude wurde 2009 etwa die Hälfte des staatlichen Denkmalschutz-Budgets ausgegeben, obwohl nur 8% aller denkmalgeschützten Gebäude Sakralbauten waren. Die Einkünfte von Klöstern und Stiften (etwa aus Immobilienbesitz) sind bislang nicht seriös abzuschätzen.
Quelle: paroli-magazin.at