(Wien, 28.2.13, PUR) „Wir weinen Papst Ratzinger sicher keine Träne nach. Er war die Zentral-Figur der Vertuschung von sexuellem Missbrauch“, sagt Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Insbesondere in seiner langjährigen Funktion als Chef der vatikanischen Glaubenskongregation hat Ratzinger die weltweite Vertuschung der Missbrauchsfälle organisiert. U.a. mit einem Schreiben 2001, in dem er unter Androhung der schwersten Strafe, die die kath. Kirche aussprechen kann, angeordnet hat, dass alle Unterlagen zu Missbrauchsfällen nach Rom zu senden sind. Somit sind weltweit kaum Unterlagen zu diesen Fällen in den örtlichen Diözesen mehr vorhanden und die Täter können daher kaum rechtlich verfolgt werden. „Ratzinger ist eine Schande für die Kirche“, so Rothwangl weiter. „Und es ist eine Schande für die Politik weltweit, die diesen Papst so lange akzeptiert und respektiert hat, anstatt ihn für seine Vertuschung zur Verantwortung zu ziehen.“ Will Ratzinger durch Einbunkern im Vatikan einer Bestrafung entgehen? Aus diesem Grund ist gegen Ratzinger beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) ein Verfahren anhängig, das von der weltweit aktiven Betroffenen-Organisation SNAP 2011 unter österreichischer Beteiligung eingebracht wurde. „Sein Rücktritt vereinfacht die Ermittlungen, da nun seine Immunität als Staatsoberhaupt aufgehoben ist“, erklärt SNAP-Chefin Barbara Blaine. Sepp Rothwangl ergänzt: „Herr Ratzinger soll jetzt Anstand zeigen und sich vor dem ICC verantworten und sich nicht im Vatikan einbunkern um der Strafverfolgung beim ICC und in den USA zu entgehen. Und Kardinal Schönborn soll jetzt gleich seinen Aufenthalt im Vatikan nutzen um die österr Missbrauchs- Geheimdokumente ausheben zu lassen und diese den Betroffenen sowie der heimischen Justiz zu übergeben.“
Joseph Ratzingers Dekret zur Aktenübermittlung an den Vatikan: www.uni-tuebingen.de
BBC-Doku über Ratzinger als zentrale Figur der Vertuschung:
www.betroffen.at, www.snapnetwork.org
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