religion.orf.at, 7.11.2014
Diesem Beispiel wird die Klasnik-Kommission auch bald folgen müssen, wenn die Kirche glaubwürdig sein will:
Die Erzdiözese Chicago (US-Bundesstaat Illinois) hat am Donnerstag (Ortszeit) Tausende interne Dokumente zum Thema sexueller Missbrauch durch Priester – und dessen Vertuschung – zugänglich gemacht.
Die Veröffentlichung der bisher zurückgehaltenen Dokumente war von Kardinal Francis George (77) versprochen worden, dessen Amtszeit vor kurzem endete. Wie die Zeitung „New York Times“ (Freitag-Ausgabe) berichtet, umfasst das Dossier insgesamt rund 15.000 Seiten, die Missbrauchsvorwürfe und Untersuchungen gegen 36 Priester aus den vergangenen Jahrzehnten dokumentieren. Viele der Beschuldigten, deren Namen schon vorher bekannt waren, sind zwischenzeitlich verstorben.
„Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir hoffen, dass wir das Vertrauen durch einen ehrlichen und offenen Dialog wiederaufbauen können“, so George in einer Stellungnahme, und: „Kindesmissbrauch ist ein Verbrechen und eine Sünde.“
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