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Initiative gegen Kirchen-Privilegien
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Eine unabhängige Kommission, zwei Kommentare, zwei Heiligsprechungen… Der Webspiegel vom 07.04.2014

OGH Urteil

Quelle: vienna.at

Quelle: vienna.at

Die Klasnic-Kommission ist jene Kommission, die von der Kirche eingesetzt wurde, um Fälle von Misshandlung und sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche aufzuarbeiten. Benannt wird die Kommission in den Medien meistens nach Waltraud Klasnic, der hemalischen steirischen Landeshauptfrau, die vom Wiener Erzbischof Christoph Schönborn als  Opferbeauftragte der katholischen Kirche eingesetzt wurde. Offiziell nennt sich das Gremium allerdings „Unabhänginge Opferschutzanwaltschaft“. Es ist schon mehr als merkwürdig, dass die kirchliche Einrichtung sich unabhängig nennen darf, wo doch die UNO in ihrem jüngsten Bericht über die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention der katholischen Kirche vorgeworfen hat, den Täterschutz allzu häufig über den Opferschutz zu stellen. Trotzdem ist der OGH in der vergangenen Woche zu dem Urteil gekommen, die Bezeichnung als unabhängig und als Opferschutzanwaltschaft sei keineswegs irreführend. Ein irreführendes Urteil. Darüber berichtet hat vienna.at.

Zum Artikel bei vienna.at 

 

Per Presse wird eine katholische Familienpolitik gefordert

Quelle: diepresse.com

Quelle: diepresse.com

 

Quelle: diepresse.com

Quelle: diepresse.com

Michael Prüller war stellvertretender Chefredakteur der „Presse“, bis er im Mai 2011von der Traditionszeitung ins erzbischöfliche Palais wechselte, um dort Chef des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Erzdiözese Wien und Pressesprecher von Erzbischof Schönborn zu werden. Seine Bewerbung hatte er sich über Jahre in der Presse zusammengeschrieben, etwa in der Kolumne „Culture Flash – Frontnachrichten aus dem Kulturkampf“ und in zahlreichen Kommentaren zu religiösen und ethischen Fragen. Schon die Eltern Prüllers hatten im Dienste der katholischen Kirche gestanden. Vater von acht Kindern ist Prüller, und natürlich verheiratet mit deren Mutter. Sein klerikal geprägtes, konservatives Weltbild propagiert Prüller in seiner Funktion als Sprachrohr des Bistums Wien offen und auf seine Verbindung zur „Presse“ kann er dabei zählen. Dort fordert er aktuell im Gleichklang mit Gundula Walterskirchen, die Familie von vor der Politik zu schützen.

Prüller sinniert in seinem Kommentar über die Aufgabe des Familienministeriums in Zeiten einer liberalen Familienpolitik. Dabei kommt er zu dem Schluss: „Ein Familienministerium könnte seine Daseinsberechtigung natürlich auch darin sehen, dass es zwar allen hilft, aber jene Familienformen besonders fördert und propagiert, die für die Gesellschaft besonders vorteilhaft sind. Etwa die dauerhafte Ehe. Die gilt zwar als altmodisch, ist aber nachweislich im Schnitt die beste Basis für die psychologische und kognitive Entwicklung der Kinder und für die wirtschaftliche und soziale Leistungsfähigkeit der Eltern.

Solche Förderpolitik entspräche freilich einer etwas zu anspruchsvollen Liberalität. Nämlich einer, die alles zulässt, aber auf Wertungen nicht verzichtet.“

Walterskirchen, Historikerin, Journalistin, und Autorin so progressiver Werke wie „Der Franzi war ein wenig unartig – Hofdamen der Habsburger erzählen“, „Blaues Blut für Österreich. Adelige im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ und „Der verborgene Stand. Adel in Österreich heute“ springt Prüller einen Tag später zur Seite und fordert in ihrem Kommentar in der „Presse“, die ÖVP solle endlich zu einer konservativen Familienpolitik zurückkehren. „Natürlich steht es ihr nicht zu, über die von Bürgern jeweils gewählte Familienform zu urteilen oder zu bestimmen, aber es braucht ein Leitbild.“ Eine triste Schau, christlicher Leitbilder, befeuert direkt aus dem Vorzimmer des Erzbischofs.

Kommentar von Michael Prüller auf diepresse.com

Kommentar von Gundula Walterskirchen auf diepresse.com 

 

Heiligsprechung: Zwei auf einen Streich 

Quelle: spiegel.de

Quelle: spiegel.de

Was der britischen Monarchie eine Royal Wedding, ist dem Vatikan eine Heiligsprechung: eine PR-Aktion, die man nur alle paar Jahrzehnte mit größtem Aufwand über die Bühne bringen kann. Bald ist es in Rom so weit. Und weil es so schön ist, spricht Papst Franz am 27. April nicht bloß einen, sondern gleich zwei seiner Vorgänger heilig. Johannes Paul II. und Johannes XXIII werden zu Heiligen ernannt. Mit wieviel Aufwand das geschieht, berichtet Spiegel Online.  Warum das geschieht? Johannes Paul II. wird angerechnet, eine Frau aus Costa Rica von einem Aneurysma im Gehirn geheilt zu haben und Johannes XXIII hat laut Vatikan eine italienische Ordensschwester von eine Magendurchbruch geheilt. Na klar…

Zum Artikel bei Spiegel Online 

 

Bistum Gurk und Glock kommen ins Geschäft

Quelle: orf.at

Quelle: orf.at

Die katholische Kirche ist in Kärnten sowohl zweitgrößter Grundbesitzer als auch Arbeitgeber. Laut ORF hat die Diözese Gurk rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einen Blick in die Bilanzen gewährt die Kirche klassischerweise trotzdem nicht. Bischof Alois Schwarz befürchtet, eine Offenlegung von Geschäftszahlen könnte bei den Kirchenmitgliedern Neid auslösen. Damit sagt der Bischof ganz offen, dass er etwas zu verbergen hat. Das glaubt man gerne. Wie der ORF neulich berichtete, hat seine Diözese schließlich wenige Hemmungen bei der Geschäftstätigkeit. Zwar heisst es bei der Diözese Gurk „man versuche, ethisch vertretbare und nachhaltige Geschäfte zu machen“, doch das hält die umtriebigen Kleriker nicht davon ab, eine edle Seeimmobilie an den Waffenfabrikanten Glock zu verkaufen.

Zum Artikel bei orf.at