Ein Mönch, der sich auskennt, erklärt wie man anständig reich ist. In Wiener Kirchen wird gewütet. Die italienischen Bischöfe bestätigen, aus den Missbrauchsfällen wenig gelernt zu haben und Bischof Tebartz van Elst bittet um Vergebung. Der Webspiegel vom 31.03.2014.
„Reich zu sein ist keine Sünde.“
Der ehemalige Zisterzienser-Abt Gregor Henckel-Donnersmarck, oder in Deutschland: Ulrich Maria Karl Graf Henckel von Donnersmarck, hat ein Buch geschrieben. „Reich werden auf die gute Art“ hat er es genannt. Darin geht es um die Vermögenstipps eines Geistlichen. Von wem würde man sich in Sachen Reichtum schon lieber beraten lassen, als von einem Kirchenmann aus altem schlesischen Adel? Das dachte sich wohl auch der Verlag, und so gibt es nun das Buch eines Mönches, dessen frohe Botschaft lautet: „Reich zu sein ist keine Sünde.“ Ein Absolutions-Versprechen im Jahr 2014. Dem Kurier hat Henckel-Donnersmarck ein Interview gegeben. Verschwendungssucht und mediale Machtkonzentration bei Superreichen prangert er darin an. Beim Kurier ist man leider nicht auf die Idee gekommen, dass man sowas auch der katholischen Kirche vorwerfen könnte. Es hätte so interessant werden können.
Im Stephansdom zerstört ein Mann Heiligenfiguren.
Alle Jahre wieder treiben Vandalen ihr Unwesen, die es gezielt auf kirchliches Kulturgut abgesehen haben. In Wien wurden zuletzt Heiligenstatuen in gleich vier Kirchen zerstört. Den mutmaßlichen Serientäter hat man im Stephansdom festgenommen. Gegenüber der APA hat ein Dompfarrer am Ort des Geschehens seinen Eindruck vom Verdächtigen kundgetan: bei dem Täter habe es sich „um einen Wahnsinnigen gehandelt, der sich vor dem Vorfall über seinen iPod mit religiöser Musik in Stimmung gebracht hat.“ Ob das als Warnung des Pfarrers vor religiöser Musik verstanden werden soll, blieb ungeklärt. Der Verdächtige Ibrahim K. habe – beschreibt der Standard – die Gläubigen im Stephansdom als „Marionetten“ bezeichnet. Was da wieder los war…
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Wollen italienische Bischöfe bei Missbrauchs-Verdacht die Polizei aus dem Spiel lassen?
Die Bischofskonferenz der katholischen Kirche in Italien hat sich neue Leitlinien für den Umgang mit Missbrauch verordnet. Darin verzichten die Bischöfe darauf, sich zu verpflichten, in Fällen von Missbrauchsverdacht die Polizei zu informieren. Das legt den Verdacht nahe, dass die Kirchenmänner weiterhin darauf setzen, Missbrauchsfälle im Dunkeln zu lassen, und polizeiliche Ermittlungen gegen Pfarrer und Mönche nach Möglichkeit zu verhindern. Es ist in den Leitlinien lediglich die Rede davon, es bestehe eine „moralische Pflicht, die Verletzlichen zu schützen.“ Für VertreterInnen der Opfer von Missbrauch durch kirchliches Personal bestätigen die neuen Leitlinien, dass die Kirche nicht ernsthaft darum bemüht ist, im Umgang mit dem Thema Missbrauch ernsthafte Schritte zu mehr Aufklärung zu unternehmen. Damit entspricht die katholische Kirche ziemlich genau dem, was ihr Anfang des Jahres vom Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen vorgeworfen wurde. Das lässt an der Bereitschaft, die kirchliche Haltung zum Thema Missbrauch zu ändern, zweifeln.
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Der beliebteste unbeliebte Bischof der Deutschen bittet um Vergebung.
Schon seit Monaten regt man sich in Deutschland über das teure Diözesan-Zentrum St.Nikolaus in Nähe des Limburger Doms auf. Das Bauwerk für rund 30 Millionen Euro kostete den „Luxus-Bischof“ Franz-Peter Tebartz van Elst sein Amt und die Kirche wieder einmal einige ihrer Mitglieder. Eine breite Debatte rund um das Finanzgebaren der Kirche und deren Ausgaben-Situation hat der mediale Skandal trotzdem kaum bewirkt. Was bleibt ist die sehr oberflächliche Debatte um einen Bischof, der einen Faible für moderne Architektur hat. Die neuste Entwicklung im Fall Tebartz van Elst: er gesteht Fehler ein und bittet um Vergebung. Zur Kenntnis genommen.