Kölner Kardinal sagt, was er denkt und rudert später zurück.
Joachim Meisner ist 80 Jahre alt und Kardinal im größten deutschen Erzbistum. In der vergangenen Woche gehörte zu seinen Terminen ein Besuch bei Angehörigen des Neokatechumenalen Weges, einer vom Vatikan anerkannten und weltweit aktiven katholischen Glaubensgemeinschaft, die als besonders konservativ gilt. Im Raum waren rund 800 Menschen, darunter sieben andere Bischöfe und ein Kurienkardinal aus dem Vatikan. Unter den Anhängern des neokatechumentalen Glaubens befinden sich besonders viele besonders Kinderreiche Familien. Darüber hat sich der Kölner Kardinal gefreut. „Eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische,“ stellte er deshalb in seiner Rede fest. Der Zentralrat der Muslime reagierte empört. Inzwischen hat Meisner seine Äußerdung bedauert. Sie sei unglücklich gewesen.
Bischof Kurt Krenn ist tot.
Mit dem ehemaligen Wiener Weihbischof und St.Pöltener Bischof Kurt Krenn ist einer der umstrittensten Protagonisten des österreichischen Klerus in den vergangenen Jahrzehnten gestorben. Der Theologe, der sein Bischofsamt 2004 wegen eines Kinderpornografie-Skandals abtreten musste, hatte polarisiert, seit er 1987 vom Vatikan in seine österreichische Heimat geschickt worden war. Nachrufe auf den Exbischof finden sich z.B. bei news.at oder bei diepresse.com.
Der ORF zeigt ein Portrait des Verstorbenen
Deutscher Pfarrer bietet Seminare zur „Heilung“ Homosexueller an.
In Sachsen-Anhalt bietet der Pfarrer Bernhard Ritter das Seminar „Schritte zur Freiheit aus zwanghaften Gefühlen“ an. Unter zwanghaften Gefühlen versteht er dabei offenbar auch Homosexualität. Bei Twitter ist bereits vom #HomoHeilerGate die Rede, denn überraschender als ein homophober Priester ist, dass sich im Kuratorium des Vereins LEO – Gesellschaft für Lebensorientierung e.V., unter dessen Dach das Seminar angeboten wird, auch prominente CDU-Politiker finden. Ein staatlich bezuschusster Verein, der christlichen Fundamentalismus verbreitet und dazu auf Rückendeckung aus konservativen, politischen Kreisen zählen kann – ein landespolitischer Skandal, spätestens seit das Fernsehmagazin „Fakt“ darüber berichtete. Inzwischen hat auch der Landtag Sachsen-Anhalts zum Thema debattiert.
Zum Artikel bei sueddeutsche.de
Schadensersatz wegen Missbrauchs führt US-Bistum Helena in die Insolvenz.
Sexueller Missbrauch durch Geistliche der katholischen Kirche ist ein strukturelles Problem. Besonders dort wo die Kirche keine gesetzliche Alimentierung mit staatlichem Kirchensteuer-Eintriebsservice genießt, werden die Missbrauchsfälle mitunter zu einem ernsthaften finanziellen Problem für Diözesen. Das Bistum Helena im US-Bundesstaat Montana hat nun einen Insolvenzantrag eingereicht. Ursache für die finanzielle Schieflage der Diözese sind Entschädigungszahlungen und Gerichtskosten. Über 362 Kinder und Jugendliche sollen durch Priester, Nonnen und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums missbraucht worden sein, berichtet der SRF (CH).
Die Katholische Kirche bildet wieder mehr Exorzisten aus.
Allein in Italien sind über 250 Exorzisten im Einsatz – jene Pfarrer, die angeblich vom Teufel Besessenen diesen nach eigender Darstellung austreiben können. Besonders unter Jospeh Ratzinger, bekannt auch unter dem Pseudonym Benedikt XVI., sei das Ansehen von Exorzisten in der Kirche wieder gestiegen und deren Ausbildung wieder verstärkt aufgenommen worden. Diese skurrile Entwicklung beschreibt der Deutschlandfunk.
Zum Artikel beim Deutschlandfunk
Malta schränkt die Bedeutung kirchlicher Tribunale ein
Einen Schritt der Emanzipation von der katholischen Kirche hat Malta getan. Die maltesischen Gerichte sind nicht mehr an die Urteile kirchliche Tribunale in eherechtlichen Angelegenheiten gebunden, wie es in einem Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Inselstaat bisher geregelt war. Das berichtet Malta Today.