Ein Erzbischof zur besten Sendezeit
Kardinal Schönborn erhält in der ORF ZiB 2 die Möglichkeit über Papst Franziskus, seinen Vorgänger Benedikt und deren Reformeifer zu reden. Der Vatikan hat nämlich einen Fragebogen ins Internet gestellt, „etwas ganz neues.“ Der Papst möchte damit einen Eindruck davon gewinnen, was heute die Probleme von Gläubigen sind. „Wie geht es den Menschen? Wie geht es ihnen in ihrem Alltag heute, in einer Situation, wo fast überall beide Partner berufstätig sein müssen? Wie geht es den Kindern in den Situationen von Scheidung und Wiederverheiratung?“ Der Wiener Erzbischof spricht auch über die Verteilungsgerechtigkeit. Sich selbst hält er weiterhin für lediglich „steinreich“, also reich ein steinernem Kirchengemäuer.
Die Mensalgüter sieht er als „Gemeingut des Bischofssitzes“. „Manches Gute im sozialen Bereich“ könne aus den Erträgen dieser Güter getan werden.
Bischof Schwarz gründet Institut WEISS
Bischof Alois Schwarz ist in der Österreichischen Bischofskonferenz zuständig für den Bereich Wirtschaft und Ökonomie. In seinem Bistum gibt es nun das kirchliche Wirtschaftsethik Institut Stift Sankt Georgen – kurz WEISS.
Wie Der Standard berichtet, verfolgt die Diözese Gurk mit der Gründung des Institus eine konsequente, auf Ethik und Nachhaltigkeit bedachte Linie: „Gewinnoptimierung statt Gewinnmaximierung“. Die katholische Kirche hat bisher ein interessantes Verhältnis zur Wirtschaftsethik. So ist sie über das Bankhaus Schelhammer & Schattera an den Casinos Austria beteiligt und verdient prächtig am Glücksspiel. Ihren großen und über Jahrhunderte gewachsenen Erfahrungsschatz mit der Gewinnoptimierung möchte die Kirche in Lehrgängen wie „Fit für ethischen Unternehmenserfolg“ weitervermitteln.
Neuerliche Klage wegen Missbrauchs
Im Erziehungsheim Bubenburg in Fügen (Tirol) soll es in den vergangenen Jahrzehnten zu schweren Misshandlungen gekommen sein. Ein heute 58jähriges Opfer, das von der Klasnic-Kommission bisher mit 15.000 Euro entschädigt wurde, klagt nun vor Gericht auf Schadensersatz. Verantworten muss sich als Träger des Erziehungsheims das Seraphische Liebeswerk des Kapuzinerordens. Der Tiroler Tageszeitung hat das Opfer die Misshandlungen geschildert.
Priester vor Gericht
Das Landesgericht Wiener Neustadt hat Anklage gegen den ehemaligen Traiskirchner (NÖ) Pfarrer Pater Fabian V. erhoben. Vorgeworfen werden ihm Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung, sexueller Missbrauch einer wehrlosen Person, Körperverletzung und beharrliche Verfolgung. Vor einem Schöffensenat geht es um bis zu 15 Jahre Haft.
In Traiskirchen, wo das Personenkomitee „Fairness für Pater Fabian“ im vergangenen Sommer eine Unterstützungs-Liste mit über 1.500 Unterschriften präsentierte, sind viele für die Einstellung des Verfahrens und die Wiedereinsetzung des ehemaligen Pfarrers, der darauf beharrt, unschuldig zu sein.