religion.orf.at, 1.8.2012
Mediziner und Psychologen haben am Mittwoch auf „zu kurz gekommene Fakten“ in der aktuellen Beschneidungsdebattee hingewiesen.
Am Freitag letzter Woche hatten sich die Religionsgemeinschaften in der aktuellen Debatte zur rituellen Beschneidung minderjähirger Buben gemeinsam zu Wort gemeldet. Am Mittwoch äußerten nun Beschneidungsgegner aus Medizin und Psychologie ihre Bedenken in einer Pressekonferenz.
Der Urologe Florian Wimpissinger warnte vor Langzeitfolgen für das männliche Selbstwertgefühl. Auch Traumata und Störungen des sexuellen Empfindens könnten auftreten. Bei der Beschneidung werde „hochsensibles Gewebe“ entfernt und damit auch die Sexualität „beschnitten“, sagte Wimpissinger. Die Vorhaut sei der empfindlichste Teil der männlichen Sexualorgane. Dass an Babys und Kindern heute noch Beschneidung ohne Anästhesie praktiziert wird, sei schlicht „inakzeptabel“. Die Beschneidung sei ein invasiver operativer Eingriff und deshalb „ohne Einwilligung des Patienten als Körperverletzung zu betrachten“.
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