Die Veröffentlichung geheimer Briefe bringt den Vatikan in Bedrängnis: In mehreren Schreiben an den Papst prangert ein Erzbischof und früherer hoher Verwaltungsbeamter Korruption im Kirchenstaat an – und beschwert sich über seine Versetzung in die USA.
Vatikanstadt – Vetternwirtschaft, Mauscheleien – und alles im Namen des Herrn: Der Vatikan sieht sich schweren Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Ein Bericht des italienischen TV-Senders La 7 vom Mittwochabend hat den Skandal publik gemacht. Seitdem bemüht sich der Vatikan um Schadensbegrenzung. Die Vorwürfe wiegen besonders schwer, weil ein Insider sie erhebt: Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemals die Nummer zwei der Verwaltung des Vatikans. Die investigative Sendung zeigte Briefe Viganòs. Darin bat er Papst Benedikt XVI., nicht versetzt zu werden, nachdem er Korruption in dem Kirchenstaat offengelegt hatte. Viganò war seit 2009 in der Verwaltung des Vatikans für die Gärten, Gebäude, Straßen und Museen zuständig.