Obwohl die beiden großen christlichen Kirchen heute weniger als zwei Drittel der Bevölkerung organisieren, werden viele ihrer Belange durch die öffentliche Hand finanziert. Und das betrifft keineswegs nur Krankenhäuser oder Sozialstationen, die von der Allgemeinheit in Anspruch genommen werden können. Ob Bischofsgehälter, die Ausbildung kirchlichen Personals oder Missionswerke – konfessionslose und andersgläubige Bürgerinnen und Bürger zahlen kräftig mit. Carsten Frerk gibt einen systematischen Überblick, wo überall der Staat von den Kirchen zur Kasse gebeten wird. Er problematisiert versteckte Subventionen wie die steuerliche Absetzbarkeit der Kirchensteuer, erläutert die rechtliche und historische Fragwürdigkeit der sogenannten Staatsleistungen und stellt die Frage, warum die Allgemeinheit soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft bezuschusst, obwohl dort die Arbeitnehmerrechte weitgehend außer Kraft gesetzt sind. Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten: Die Zuwendungen der öffentlichen Hand an die Kirchen übersteigen deren Einnahmen aus der Kirchensteuer bei weitem. Und da die Kirchen steuerbefreit sind, tragen sie nichts zur Finanzierung der gesellschaftlichen Infrastruktur bei, von der sie profitieren.
Carsten Frerk:
Deutscher Sozialforscher, verfasste mehrere Bücher zum Thema Kirchenfinanzen und deren Verstrickungen mit dem Staat. Ist im deutschsprachigen Raum der wichtigste selbst von der Kirche anerkannte Experte in Sachen Kirchensubventionen. Frerk, auch Chefredakteur des Humanistischen Pressedienstes HPD, ist auf Einladung des „Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien“ in Wien. Veröffentlichungen (Auswahl):
Univ.-Prof. Heinz Oberhummer:
Physiker, Wissenschaftskabarettist, Mitinitiator Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien. Vorstandsmitglied bei „Religion ist Privatsache“. Forschungsgebiete: Kernphysik, Astrophysik, Didaktik, über 160 wissenschaftliche Veröffentlichungen, 400 Vorträge, Leitung von über 30 wissenschaftlichen Projekten, Betreuer von über 80 Diplomarbeiten und 25 Dissertationen. Setzt sich vor allem für die Popularisierung der Wissenschaft ein