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Initiative gegen Kirchen-Privilegien
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Neues vom Klerus. Der Webspiegel vom 16.12.2013

Karikatur, erschienen bei nebelspalter.ch

Karikatur: Swen (Silvan Wegmann) für nebelspalter.ch

Doch wieder ein konservativer Papst

Seit der Wahl Jorge Maria Bergoglios zum Oberhaupt der katholischen Kirche sehen viele Kommentatorinnen und Kommentatoren so etwas wie eine klerikale Perestroika im Vatikan aufziehen. Wenn es so etwas geben sollte, dann erschöpft sich diese Perestroika allerdings in liturgischen Details. Das machte der Papst in einem Interview mit der in Rom erscheindenden Tageszeitung La Stampa einmal mehr deutlich. Auf die Frage nach weiblichen Priestern in der katholischen Kirche, bezog der Papst eine eindeutige Position: „Die Frauen in der Kirche müssen wertgeschätzt, aber nicht ‚klerikalisiert‘ werden.“ Zudem warnte der Papst vor weltweiter Christenverfolgung. Die Tiroler Tageszeitung hat das Interview gelesen und zusammengefasst. Zudem nutzte der als Papst Franziskus auftretende Jorge Bergoglio in der vergangenen Woche eine Audienz in Rom, um Abtreibungen als Ausdruck einer Wegwerfkultur zu verurteilen. Das katholische Nachrichtenportal kath.net zitiert ihn mit den Worten „Die Opfer dieser Kultur sind die schwächsten und zerbrechlichsten menschlichen Wesen – die Ungeborenen, die Ärmsten, kranke, alte Menschen, Schwerbehinderte. Diese falsche Auffassung des Menschen und der Gesellschaft ist Ausdruck eines praktischen Atheismus.“

 

Daniel Bühling in Christ&Welt

Der Autor Daniel Bühling hat acht Jahre in verschiedenen deutschen Priesterseminaren verbracht, mit dem Ziel, katholischer Priester zu werden. Kurz vor der Weihe zum Priester allerdings, brach er die Ausbildung ab. Inzwischen ist er sogar aus der Kirche ausgetreten, auch wenn er sich noch immer als gläubiger Christ bezeichnet. Er lebt in einer eingetragenen homosexuellen Lebenspartnerschaft. Seine Erlebnisse im Inneren der katholischen Kirche sowie die Doppelmoral und Scheinheiligkeit der Kirche beschreibt er ein seinem Buch „Das elfte Gebot- du sollst nicht darüber sprechen“ , das auch auf dieser Seite vorgestellt wurde. In Deutschland wird sein Buch viel diskutiert. Christ&Welt, einer Beilage der Wochenzeitung Die Zeit, hat Daniel Bühling ein Interview gegeben.

 

Die katholische Kirche in der Schweiz

In der vergangenen Woche sorgte der Hirtenbrief des Bischofs Vitus Huonder aus dem Schweizer Bistum Chur für Aufregung. Der Kirchenmann wettert darin gegen die „Ideologie des Genderismus“. Nur Tage später machen die eidgenössischen Katholiken erneut auf sich aufmerksam. Die katholischen Landeskirchen verlangen vom Berner Bundesrat in einer Petition zum Menschenrechtstag, etwas gegen die Verfolgung von Christen im Ausland zu unternehmen. Die Einstellung der katholischen Kirche zu Menschenrechten, kommentiert die Journalistin Reta Caspar auf news.ch.

 

Das Kreuz mit den Kreuzen in der Schule

Die Jugend von heute gilt allgemein als recht konservativ. Im Fall jener Jugendlicher, die im Mittelschüler Kartellverband organisiert sind, ist das keine Überraschung. Peter Stellnberger,
Bundesjugendobmann des Mittelschüler Kartell Verbandes der 
katholischen farbentragenden Studentenkorporationen Österreichs fühlt sich angesichts der Debatte um Kruzifixe in Schulen beunruhigt. „Gerade in einer
 Zeit, in der wir uns auf Weihnachten – ein christliches Fest -
 einstimmen, machen mich solche Debatten sehr unglücklich. Der hohe
 Stellenwert des Weihnachtsfestes in der Bevölkerung zeigt ganz
 deutlich, dass Religion und Tradition eben nicht reine Privatsache
 sind.“ Und weil der junge Herr Stellnberger Religion nicht für eine Privatsache hält, tritt er für staatlich vorgeschriebene Kreuze in österreichischen Klassenzimmern ein. „Die Symbolik des Kreuzes ist auch in unserer säkularisierten 
Gesellschaft tief verankert und soll nicht als Zeichen der 
Diskriminierung und Provokation aufgefasst werden. Vielmehr spiegelt
 sie die grundlegenden sozialen und kulturellen Wurzeln unserer
 heutigen Welt wider,“ heisst es in einer APA-Meldung des MKV. Das Kreuz als Grundlage sozialer und kultureller Wurzeln der Welt? Säkularisierte Gesellschaft mit staatlich vorgeschriebenen Symbolen? Bei derart religiösen Anmaßungen muss man wohl froh sein, dass der MKV nur für einen kleinen Teil der Jugendlichen spricht.