Aufgrund zahlreicher Menschenrechtsverletzungen wurde über Zimbabwes Diktator Mugabe ein Einreiseverbot in die EU verhängt. Dennoch reiste Mugabe am Wochenende mit einer großen Delegation in den Vatikan. Da der Vatikan ein eigenständiger Staat auf dem Boden der EU sei, habe in diesem Fall das EU-Einreisverbot keine Gültigkeit. Der Vatikan ist somit das einzige Land in Europa, auf dem sich Mugabe frei bewegen darf. Es ist nicht der erste Besuch Mugabes im Kirchenstaat. Zur Bestattung von Papst Johannes Paul II. und zu dessen Seligsprechung 2011 war er ebenfalls angereist. Menschenrechtsgruppen und Politiker haben das gute Verhältnis des Vatikans zu Mugabe mehrfach kritisiert.
Robert Mugabe ist auch durch seine homophobe Rhetorik berüchtigt, die von der katholischen Kirche bislang nicht kritisiert wurde. So bezeichnete er Schwule und Lesben etwa als „schlimmer als Hunde und Schweine“. Er nutzte den im Land bestehenden „Unzuchtsparagrafen“ auch, um politische Gegner auszuschalten: 1996 ließ er seinen Vorgänger im Präsidentenamt, Canaan Banana, wegen angeblicher Homosexualität verhaften und verurteilen.
Zimbabwes Diktator: Mugabe reist zu Franziskus Amtseinführung | Spiegel Online
Trotz EU-Einreiseverbot: Mugabe besucht den Papst | Augsburger Allgemeine
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